Als Kinder- und Jugendcoach verfüge ich über einen großartigen Werkzeugkoffer, Heranwachsende bei ihren Problemen, Ängsten und (Lern-)Blockaden zu unterstützen. Um nachhaltige Effekte zu erzielen, muss ich jedoch häufig ein anderes Thema miteinbeziehen - die Reflexe! Ein Reflex ist eine nicht steuerbare Muskelbewegung, die unverhofft auftaucht, um eine bestimme biologische Aufgabe zu erfüllen.Dabei lassen sich verschiedene Reflexarten unterscheiden. Die frühkindlichen Reflexe entwickeln sich bereits im Mutterleib bis zum 1. Lebensjahr und sind für das Überleben des Säuglings von zentraler Bedeutung. Wie ein innerer Fitnesstrainer sorgen sie während dieser frühen Zeit für den Muskelaufbau und darüber hinaus für die Gehirnentwicklung
des Kindes.
Reflexe steuern also die neuronale und motorische Entwicklung des Kindes, da es noch keine willentlich gesteuerten Muskelbewegungen ausführen kann. Durch eine unzureichende Stimulation des kindlichen Gehirns (z.B. Probleme während der Schwangerschaft, Kaiserschnitt, Auslassen der Krabbel-Phase), können bestimmte Reflexe ihren „Job“ nicht tun und bleiben weiterhin aktiv. Diese verursachen dann bei Kindern, Jugendlichen und sogar bei Erwachsenen meist unwillentliche Restmuskelreaktionen, welches ein Zeichen neuronaler Unreife, also fehlender Nervenverknüpfungen im Gehirn ist.
Wichtig zu wissen! Zur Kompensation versuchen die Kinder ihren Körper unter Kontrolle zu halten, was mit viel Anstrengung verbunden ist und die Konzentration z.B. vom Unterricht abzieht. Spätestens mit der Einschulung erhalten diese Kinder all zu oft die voreilige Diagnose AD(H)S und Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche. Statt sie in ihrer Entwicklung gezielt zu unterstützen, werden Kinder heute immer häufiger mit Medikamenten ruhigstellt – eine wie ich finde erschreckende Tendenz! Die gute Nachricht: Die Integration (Hemmung) aktiver Reflexe und die Reifung des zentralen Nervensystems kann mithilfe der Reflexintegration (RIT) nachgeholt werden – bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen! Hierbei handelt es sich um ein hocheffizientes Bewegungstraining nach der RIT®-Methode des Sieber Paasch Instituts, das bestimmte Bewegungsmuster des Säuglings im Mutterleib sowie des Kleinkindes im ersten Lebensjahr simuliert. Anhand einfacher Tests lassen sich aktive Reflexe überprüfen und mit gezielten Übungen integrieren. Weitere Informationen unter:www.rit-reflexintegration.de